Arsenicum album (Weisses Arsen)
Die Paracelsus zugeschriebene Erkenntnis „Allein die Dosis macht das Gift“ gilt auch für die Verwendung von Arsen. Im Mittelalter hat man sich seiner ausgeprägt toxischen Wirkung für möglichst spurlose politische Morde bedient. Mit arsenhaltigen Farbstoffen (Pariser Grün) wurden Tapeten bedruckt, die unter dem Einfluss von Feuchtigkeit flüchtige Arsenverbindungen entwickelten - mit der Folge chronischer Vergiftungen. Andererseits fand Arsen auch Eingang in die Medizin, beispielsweise im beginnenden 19. Jahrhundert als Asthmamittel. „Arsenesser“ versuchten durch dosierte Einnahme ihre Leistungsfähigkeit zu steigern, Frauen wollten ihrer Haut Weichheit und Frische verleihen.
Allgemeine Wirkrichtung
Bei Arsenicum album spielen physiologische Veränderungen in Richtung Zerfall und Verwesung eine große Rolle. In Arzneimittelprüfungen entwickeln sich entzündliche Veränderungen von oberflächlichen Veränderungen (Katarrh) bis hin zur Nekrose. Schwarze Verfärbungen und das Auftreten von faulig riechenden, dünnen, brennenden, ätzenden, meist wund machenden Absonderungen weisen bereits bei leichten Erkrankungen auf die Tendenz zum Gewebsuntergang hin. Auch allgemeine Symptome wie ausgeprägte Schwäche und Erschöpfung (mit starker Ruhelosigkeit) sowie die typischen Ängste (vor Krankheiten, Ansteckung, letztlich auch vor dem Tod) weisen in diese Richtung. Das Bemühen um um penible Ordnung und Sauberkeit könnte interpretiert werden als der Versuch, durch Struktur und der Reinlichkeit Sicherheit und Gesundheit zu erhalten oder zu erlangen. In diesem Sinne könnte auch das ausgeprägte Misstrauen und das (vermeintliche Sicherheit schaffende) Bedürfnis nach materiellem Besitz (Geiz) verstanden werden.
Typische Symptome
Auslöser
Kälte, kalte Getränke und kalte Speisen, verdorbene Nahrungsmittel
Empfindung
Brennender Schmerz (wie Feuer, wie von heißen Nadeln)