Homoeopathie; Foto: ©juefraphoto/fotolia
Homoeopathie; Foto: ©juefraphoto/fotolia

Praktische Hinweise zur Einnahme homöopathischer Arzneien


Darreichungsform


Neben den besonders beliebten stecknadelkopfgroßen Rohrzuckerkügelchen (Globuli) gibt es homöopathische Mittel auch in Form von Tabletten, Tropfen und in Ampullen. Homöopathische Tropfen enthalten Alkohol. Für die lokale Behandlung gibt es etliche Wirkstoffe auch als Salben.


Welche Potenz?


Wenn Sie homöopathische Mittel bei akuten Erkrankungen selbstständig anwenden, hat sich vor allem die die Potenz D12 durchgesetzt. Der Grund: Ist das Mittel passend, können D12-Potenzen schnell wirken. Die Fähigkeit zur Regulation und Aktivierung der körpereigenen Selbstheilungskräfte ist bei diesem Potenzierungsgrad bereits stark ausgebildet (zur Erinnerung: je höher die Potenz, desto stärker der Reiz für den Organismus - bei gegebener Ähnlichkeit). Wirkstoffe in der Potenz D12 entfalten selbst bei versehentlicher Überdosierung keine toxischen Wirkungen. Werden die beschriebenen Regeln beachtet sind sie ohne Nebenwirkungen.



Wieviel?

Die einzelne Gabe eines homöopathischen Mittels besteht aus:

  • 2-3 Globuli
  • 5-10 Tropfen
  • 1 Tablette


Wie oft?


Wie häufig homöopathische Mittel einer D12 Potenz eingenommen werden sollten, richtet sich nach der Aktualität der Beschwerden. Faustregel:

Je akuter die Krankheit, desto häufiger sollte die Einnahme erfolgen.

Geht es dem Patienten zunehmend besser, muss die Arznei nicht mehr so oft eingenommen werden.

Die Dosierung kann z.B. nach folgendem Schema vorgenommen werden:

Sind die Beschwerden sehr akut, z.B. bei hohem Fieber, starken Schmerzen, hohem Leidensdruck, ist es ratsam, die passende Substanz zunächst stündlich einzunehmen (bis zu 10 Stunden). Am zweiten Tag genügt, je nach Gesundheitszustand, die 2 – 4mal täglich Einnahme. Sind die Symptome bereits zu Beginn weniger stark ausgeprägt, reicht schon zu diesem Zeitpunkt eine 2 - 4malige Behandlung am Tag.

Entscheidend für die Behandlung ist die Wahl des passenden Wirkstoffes. Die Einnahmehäufigkeit spielt in der Regel eine untergeordnete Rolle.


Wie einnehmen?

Homöopathische Mittel wirken über die Mundschleimhaut, deshalb sollte zwischen der Einnahme und einer Mahlzeit ein Abstand von ca. 10 Minuten liegen. Die Gabe kann vor oder nach dem Essen erfolgen. Das Gleiche gilt für die Zahnpflege. Um einen intensiven Kontakt mit der Schleimhaut zu gewährleisten, sollte der Wirkstoff möglichst lange im Mund zergehen können.


Wie verläuft die Behandlung?


Die homöopathische Behandlung kann ein starker Heilungsimpuls für den erkrankten Organismus sein. Bei sehr akuten Beschwerden sollte die Besserung rasch einsetzten - vorausgesetzt es wurde ein passendes Mittel ausgewählt. Tritt keine deutliche Wirkung ein, kann, sofern es der Zustand erlaubt, die Auswahl überprüft und gegebenenfalls ein anderer Wirkstoff gewählt werden.


Falls Sie sich unsicher sind, sollten Sie einen Therapeuten zu Rate ziehen.

Eine so genannte Erstreaktion kann nach Beginn jeder homöopathischen Behandlung auftreten. Diese besteht in einer vorübergehenden Verstärkung der bestehenden Beschwerden. Bei akuten Störungen der Gesundheit spielt die Erstreaktion meist keine gravierende Rolle.


Bei einer deutlichen Verschlechterung des Zustandes konsultieren Sie bitte immer Ihren Therapeuten.


Wenn die Beschwerden vollständig abgeklungen sind, kann die Einnahme beendet werden.

Was stört die Behandlung?

Verschiedenen Stoffen wird die Fähigkeit zugeschrieben, die Wirkung homöopathischer Mittel abzuschwächen oder gar aufzuheben. Ihre Einnahme oder Anwendung sollte während der Behandlung nach Möglichkeit vermieden werden. Die Bedeutung dieser „Antidotierung“ wird von Homöopathen unterschiedlich beurteilt. Wichtiger dürfte diese Frage bei der Behandlung chronischer Krankheiten sein.


Folgende Stoffe sind insbesondere bei der homöopathischen Behandlung chronischer Erkrankungen zu meiden:

  • Kaffee
  • Menthol, Pfefferminze, Kampfer, Kamille z.B. zur Mundpflege und in Einreibungen, in Bonbons oder als Kaugummi.

Das "Verkleppern"

Wasserglas; Foto: Pixabay
Wasserglas; Foto: Pixabay

Als wirkungsvolle Methode für die Einnahme homöopathischer Arzneimittel hat sich das „Verkleppern“ bewährt:

Von der verordneten Arznei werden 2 - 3 Kügelchen in einem zur Hälfte mit kühlem Leitungswasser gefüllten Trinkglas aufgelöst. Am besten durch Umrühren, bis die Globuli aufgelöst sind. Geeignet sind Plastiklöffel oder auch Holzutensilien (z. B. der Stiel eines Kochlöffels).

Vor jeder Einnahme bitte den Inhalt des Glases ca. 10 x mit dem Löffel in eine Richtung umrühren, anschließend einen Schluck trinken und die Flüssigkeit eine Zeit lang im Mund belassen.

Je nach Intensität der Beschwerden alle 10, 15 oder 30 Minuten. Nach Besserung des Zustandes können die Einnahmeintervalle zunehmend verlängert werden.

Lagerung homöopathischer Arzneien

Reiseapotheke; Foto: homoeopathie-heute
Reiseapotheke; Foto: homoeopathie-heute

Homöopathische Arzneien sollten trocken und vor Licht, insbesondere vor Sonnenlicht geschützt aufbewahrt werden. Sie sollten nicht der Hitze ausgesetzt werden. Über den Einfluss elektromagnetischer Wellen auf homöopathische Arzneien ist wenig bekannt. Wir empfehlen, die Arzneimittel nicht in den unmittelbaren Kontakt mit elektronischen Geräten, Computer oder Handy, zu bringen.

Soweit aus Erfahrungsberichten und Versuchsanordnungen bekannt ist, haben Detektoren auf Flughäfen keinen Einfluss auf die Wirksamkeit homöopathische Arzneimittel.

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