Hypericum
Hypericum

Hypericum

Hypericum perforatum (Johanniskraut)

Hypericum ist in allen gemäßigten Klimazonen weit verbreitet. Die Pflanze liebt sonnige bis halbschattige Standorte auf trockenem Sandboden. Der Name Johanniskraut könnte sich auf Johannis den Täufer beziehen, der am 24. Juni enthauptet wurde, etwa der Beginn der Blütezeit. 


Die Blätter scheinen mit vielen kleinen Löchern übersät zu sein, wie durchbohrt („perforiert“). Es handelt sich dabei um die kleinen Ölbehälter der Pflanze. Die goldgelbe Blüte enthält den Wirkstoff Hypericin. Zerreibt man die Blüte hinterlässt dieser Stoff eine blutrote Farbe an den Fingern. Auch Johanniskrautöl, man kann es leicht selbst zubereiten, in dem die abgepflückten Blüten in einem hochwertige Öl über einige Wochen der Sonnen aussetzt werden, hat eine kräftig rote Farbe. Es findet zur äußerlichen Einreibung bei Muskel- und Gelenkerkrankungen Verwendung. 


Johanniskraut hat eine lichtsensibilisierende Wirkung. Setzten sich helle (wenig pigmentierte) Weidetiere nach Verzehr größere Mengen der Sonne aus, kann es zu toxischen Wirkungen im Blut, an den Schleimhäuten und an der Haut kommen. Diese Eigenart des Johanniskrauts ist auch beim Menschen zu beachten. Wenig pigmentierte Menschen sollten während der Einnahme von Johanniskrautextrakt bei Depressionen (nicht in homöopathischer Zubereitung) die Sonne und Solarien meiden! Bei regelmäßiger Einnahme kann Hypericum den Abbau anderer Medikamente beschleunigen. Dies ist insbesondere bei der hormonellen Verhütung zu beachten. Neben der äußerlichen Verwendung führt seine Wirkung bei leichten und mäßig schweren Depressionen heute zur vielfachen Verwendung als pflanzenheilkundliche Arznei.


Allgemeine Wirkrichtung

Homöopathisch steht die heilende Wirkung bei Verletzungen des Nervengewebes ganz im Mittelpunkt. Hypericum gilt als „Arnika der Nerven“.


Hypericum, einzeln; Foto: H. Zell

Typische Symptome

Auslöser:
Verletzung, insbesondere perforierende (durchstoßende) Verletzungen, starke Erschütterung/Prellung

Empfindung
große Schmerzhaftigkeit von Verletzungen, Schmerzen entlang des Nervenverlaufes

betroffenes Gewebe
Verletzung von Nerven oder nervenreichem Gewebe ( Kopf, Wirbelsäule, Fingerspitzen, Zehen, Nagelwurzel, Steißbein u.a.)

Verschlechterung durch:
(Kälte, kalte Luft)


Anwendung

Hypericum wird homöopathisch am häufigsten bei Verletzungen von Nerven oder nervenreichen Geweben benutzt. Es kommen vorwiegend penetrierenden Verletzungen sowie starke Erschütterungen (z.B. nach Sturz) als Auslöser in Betracht. Die starke Schmerzhaftigkeit der verletzten Region, die Ausbreitung im Verlauf des Nerven und lange andauernde Schmerzen nach einer Verletzung können weitere Hinweise auf Hypericum sein.

Beispiele für die Anwendung

  • Soll die Regeneration verletzter Nerven fördern, z.B. nach Operation, nach Bandscheibenvorfall mit Nervenbeteiligung etc.
  • Gehirnerschütterung:  starke Schmerzen bleiben trotz Verabreichung von Arnika lange bestehen
  • starke Schmerzhaftigkeit von Fingern, Zehen etc. nach einer Verletzung, nach der Einnahme des zunächst angezeigten homöopathischen Mittels (je nach Verletzung Arnika, Ledum…)
  • schmerzhafter Sturz aufs Steißbein
  • Schmerzen entlang des Nervenverlaufes nach Zahneingriffen
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