Bauchweh; Foto: © Inesbazdar/fotolia
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Homöopathie bei Regelbeschwerden

Dr. med. M. Berger -

Die meisten Erkrankungen von Frauen, die speziell den gynäkologischen Bereich betreffen, haben mit einem Ungleichgewicht des komplizierten Hormonhaushaltes zu tun. Um eine intakte Schwangerschaft zu ermöglichen und damit letztlich die Fortpflanzung sicherzustellen, bedarf es einer fein abgestimmten Regulation der Geschlechtshormone. Damit in den Eierstöcken eine Eizellen heranreifen und sich nach der Befruchtung in der Gebärmutter einnisten kann, um dann gut versorgt zum lebensfähigen Kind heranzuwachsen, müssen viele hochkomplexe Funktionskreise zum richtigen Zeitpunkt aufeinander abgestimmt sein.


Die Bereitschaft zur Empfängnis ist für den Organismus offensichtlich so aufwändig, dass sie jeweils nur für kurze Zeit aufrechterhalten werden kann. Findet keine Befruchtung statt, wird unter dem Einfluss abfallender Hormonspiegel die Schleimhaut der Gebärmutter im Rahmen der Monatsblutung abgestoßen. Anschließend wird sie erneut frisch aufgebaut, um im nächsten Monat wieder in bester Verfassung für eine mögliche Schwangerschaft bereit zu stehen. Die den weiblichen Zyklus steuernden Hormone beeinflussen weit mehr Funktionen im Organismus als nur die der Geschlechtsorgane.


Es bestehen enge Verflechtungen zum Nervensystem, zum Immunsystem sowie zu seelischen Prozessen. Beispielsweise wird die Aktivität von Geschlechtshormonen durch chronische Entzündungen oder Stress beeinträchtigt - eine zumindest vorübergehende Unfruchtbarkeit kann die Folge sein. Die Aufnahme des werdenden Kindes verlangt körperlich und seelisch optimale Bedingungen! Das Hormonsystem sowie der reibungslose Ablauf in den Geschlechtsorganen können im regelmäßigen auf und ab des weiblichen Zyklus auch mal durcheinander geraten. Die monatliche Regelblutung kann mit Krämpfen und Schmerzen im Unterleib, gelegentlich auch mit allgemeiner Beeinträchtigung einhergehen (Dysmenorrhoe). Auch in den Tagen vor der Menstruation können sich allgemeines Unwohlsein, Bauch- oder Kopfschmerz, Wassereinlagerung oder ein Spannungsgefühl in den Brüsten bemerkbar machen (Prämenstruelles Syndrom). Und schließlich müssen Frauen mit zunehmendem Alter, wenn die Zeit der weiblichen Fruchtbarkeit zu Ende geht, sich auf ein neues hormonelles Gleichgewicht einstellen (Wechseljahre, Menopause oder Klimakterium). Auch dieser Umstellungsprozess kann mit Beschwerden verbunden sein. Dieser Beitrag beschreibt homöopathische Arzneimittel, die bei Beschwerden während der Regelblutung infrage kommen. Im kommenden Monat geht es um das Pro und Contra von Hormonen und die homöopathische Unterstützung in den Wechseljahren.


Regelschmerzen

Die Muskeln der Gebärmutter spannen sich während der Blutung rhythmisch an und ziehen sich zusammen. Dadurch kann sich die Schleimhaut besser von ihrer Unterlage (Wand der Gebärmutter) lösen und abfließen. Manche Frauen entwickeln sehr schmerzhafte Krämpfe während der Blutung. Die Schmerzen können auch in Rücken oder Beine ausstrahlen. Veränderungen der Stimmung sowie weitere körperliche Reaktionen wie Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall können die Beschwerden begleiten. Manchmal werden starke Regelschmerzen auch durch andere Umstände ausgelöst: Zum Beispiel durch Zysten an den Eierstöcken, durch Myome (knotige Veränderungen der Gebärmutterwand) oder durch Endometriose (Schleimhaut, die sich auf- und abbaut befindet sich auch außerhalb der Gebärmutter).

Oft werden Beschwerden dann auch außerhalb der Regelblutung bemerkt. Konventionelle Schmerzmittel können Schmerzen während der Blutung wirksam lindern. Entzündungshemmer (zum Beispiel Naproxen) helfen statistisch gesehen 4 von 10 betroffenen Frauen (40 %). Abgesehen von möglichen Nebenwirkungen bringen sie allerdings die Symptome nur oberflächlich zum Schweigen, ohne auf die gestörte Regulation einzuwirken. Möglicherweise hat auch die Einnahme von Omega-3-Fettsäuren (Fischöle), Vitamin-B oder Magnesium einen gewissen entkrampfenden Effekt.


Homöopathische Arzneien bei Regelschmerz

Die Fähigkeit homöopathischer Arzneien regulierend in gestörte physiologische Prozesse einzugreifen, bietet die Chance auf nachhaltige Verbesserung der Beschwerden. Wie immer in der homöopathischen Medizin, wird bei der Auswahl einer passenden homöopathischen Arznei die individuelle Ausprägung der Symptome berücksichtigt.

Wenn der gesamte Organismus, also auch Stimmung und Verhalten, von Veränderung während der Regelblutung betroffen ist, kommen folgende homöopathische Wirkstoffe im Frage:



Nux vomica

kann angezeigt sein, wenn sich neben sehr krampfhaften Regelschmerzen Reizbarkeit, Ungeduld und Hast ausbreiten. Die Stimmung ist insbesondere am Morgen schlecht, ebenso die stark beeinträchtigenden Kopfschmerzen oder Beschwerden des Verdauungsapparates.


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