Bauchweh; Foto: © Inesbazdar/fotolia
Störungen der Monatsblutung
Apotheker Hartmut Pensel -
Homöopathische Arzneimittel erfahren in der Frauenheilkunde eine
zunehmende Akzeptanz. Ihr Einsatz erfolgt, wie in der Homöopathie üblich,
nach der Ähnlichkeit zwischen Arznei und bestehenden Symptomen.
Im folgenden Beitrag beschäftigen wir uns mit Veränderungen der
Monatsblutung.
Zyklusstörungen
Beschwerden und Erkrankungen der weiblichen Geschlechtsorgane und der
Brustdrüse bedingen eine besonders sorgfältige Diagnostik. Sind
schwerwiegende und ernste Erkrankungen ausgeschlossen steht einer, ggf.
begleitenden, homöopathischen Behandlung nichts im Wege.
Homöopathische Arzneimittel erfahren in der Frauenheilkunde eine
zunehmende Akzeptanz.
Im folgenden Beitrag beschäftigen wir uns mit Anomalien des weiblichen
Blutungszyklus. Der Rhythmus der Menstruationsblutung kann verkürzt oder
verlängert sein (Zyklus unter 25 Tagen oder über 35 Tagen). Zwischenblutungen
müssen diagnostisch abgeklärt werden.
Ist der Zyklus verkürzt, er unterschreitet 25 Tage, kommen zur Regulation
folgende homöopathische Arzneimittel in Frage:
Belladonna
Die Blutung setzt zu früh ein und ist sehr stark, jedoch von üblicher Dauer.
Das Blut ist häufig von hellroter Farbe und üblem Geruch. Krampfartige
Schmerzen begleiten oft die Menstruation. Die Blutung wird als heiß
empfunden.
Calcium carbonicum
Die Regel kommt zu früh und sehr stark. Sie dauert im allgemeinen zu lange. Wir
beobachten eine klumpige Konsistenz der Blutung, häufig kommt es zu
Zwischenblutungen und Fluorerkrankungen. Dieses Mittel passt für eher träge,
etwas fettleibigen Frauen mit Neigung zu Infekten. Allgemein kann eine
Tendenz zu chronischen und verschleppten Krankheitszuständen bestehen.
Kalium carbonicum
Die Regel setzt zu früh ein und dauert zu lange, dabei kann sie sehr stark sein.
Das Blut ist dunkel und übelriechend, häufig von klumpiger Konsistenz. Es
bestehen anhaltende Kreuzschmerzen, auch unabhängig von der
Blutungsdauer. Nachts besteht oft Schlaflosigkeit, insbesondere gegen 3.00 Uhr.
Wir beobachten eher geschwächte Frauen mit Neigung zu Schweißen und
Ödemen.
Ferrum metallicum
Die Regel kommt zu früh, ist verstärkt und lange andauernd. Die Blutung
zeichnet sich durch hellrote Farbe und überwiegend wässrige Konsistenz aus.
Die Frauen sind eher blass, sensibel und neigen oft zu Kreislaufstörungen.
Ist der Zyklus verlängert, er überschreitet 35 Tage, kommen weitere Arzneien in Frage. Zu dieser Veränderung kommt es oft in den ersten Jahren der Geschlechtsreife sowie vor den Wechseljahren. Folgende homöopathische Arzneimittel kommen hierbei zum Einsatz:
Natrium chloratum
Die Regel tritt verspätet auf und ist sehr schwach. Auffällig ist eine große
Trockenheit der Schleimhäute, besonders der Vaginalschleimhaut, häufig mit
Schmerzen beim Geschlechtsverkehr einhergehend. Zusätzlich kann ein dünner
scharfer Ausfluss auftreten. Es besteht eine traurige Stimmungslage mit Neigung
zum Weinen. Die Betroffenen sind eher introvertiert, verantwortungs- und
pflichtbewusst, sie können sich bei Widerspruch oder Kritik sofort gekränkt
fühlen. Wiederkehrende Herpeserkrankungen und chronische Ekzeme mit
Verschlimmerung am Meer sind weitere Hinweise auf dieses Arzneimittel.
Viburnum opulus
Die Blutung kommt zu spät und beginnt verlangsamt. Das Blut ist von klumpiger
Konsistenz, dunkler Farbe, schwach fließend und übelriechend. Oft treten sehr
starke krampfartige Schmerzen auf, die bis in die Oberschenkel ausstrahlen
können. Die betroffenen Frauen leiden oftmals an nervöser Unruhe,
einhergehend mit Reizbarkeit.
Einnahme homöopathischer Arzneien
Welche Potenz?
Wir empfehlen für die akute Behandlung die homöopathische Potenz D12.
Wie viel?
Eine einzelne Gabe des homöopathischen Arzneimittels besteht aus 3-5 Globuli, 5-10 Tropfen oder einer Tablette.
Wie oft?
Die Häufigkeit der Einnahme richtet sich nach der Aktualität der Beschwerden. Bei sehr akuten Beschwerden kann das passende Arzneimittel zunächst stündlich eingenommen werden, am zweiten Tag alle zwei Stunden, anschließend 2 - 4 x täglich. Bei weniger heftigen Symptomen reicht meist die 2 - 4 x tägliche Einnahme. Ist die Arznei passend gewählt, erwarten wir nach wenigen Tagen, manchmal schon nach Stunden, eine Tendenz zur Besserung!
Wann einnehmen?
Zwischen der Einnahme der homöopathischen Arznei und einer Mahlzeit sollte ein Abstand von ca. zehn Minuten liegen, dabei ist es egal, ob die Gabe vor oder nach dem Essen erfolgt.