Sie steht vor der Tür, die schönste Zeit des Jahres. Ein gelungener Urlaub ist
immer eng mit körperlichem Wohlbefinden verknüpft. Doch gerade in dieser
Zeit kann das eine oder andere Wehwehchen die schönen Tage einschränken.
Homöopathische Mittel bieten hier eine schnelle, effektive Hilfe, die vor allem
auch in der Schwangerschaft und bei Kindern wunderbar eingesetzt werden
können.
ARNICA
Die klassische Verletzungsarznei. Jeder
Sturz, jede Prellung, sei es beim Wassersport, oder beim Wandern,
verheilt wesentlich schneller nach einer Gabe von Arnica. Im akuten Fall
alle 15 Minuten die Globuli anwenden, bis eine Besserung eintritt.
APIS
Die Arznei gegen unliebsame Insektenstiche, vor allem von Bienen und Wespen. Es kommt zur starken Schwellung, die mit einem Hitzegefühl verbunden ist. Kalte Auflagen lindern. Akut, nach einem Stich alle 15 Minuten geben, bis der Schmerz besser wird und die Schwellung zurückgeht. Es hat sich bewährt zusätzlich ein paar Kügelchen in wenig Wasser zu lösen, ein Tuch damit zu tränken und zusätzlich die betroffene Stelle äußerlich mitzubehandeln. Apis passt auch zu Halsschmerzen mit massiven Schluckbeschwerden, stechenden Schmerzen und einem Schwellungsgefühl im Hals, welches sich nach dem Genuss von kalten Getränken bessert.
ARSENICUM ALBUM
Etwas Falsches gegessen, oder nicht gerade das frischeste Produkt im Hotel erwischt? Die Folgen davon sind wässriger Durchfall, verbunden mit Erbrechen. Man fühlt sich elend, schwach und fröstelig. Nichts bleibt im Magen, jeder Schluck Wasser wird wieder erbrochen. Bis zur Besserung alle 30 Minuten die Globuli anwenden. Wenn Erbrechen bei den Symptomen fehlt: siehe auch Okoubaka.
BELLADONNA
Ein wichtiges Mittel für die Reiseapotheke mit vielen Möglichkeiten zur
Anwendung. Z.B. bei Sonnenbrand mit knallroter, berührungsempfindlicher Haut
und brennenden Schmerzen. Ein klasse Mittel beim Sonnenstich, verbunden mit
Kopfschmerzen und dem Bedürfnis nach Ruhe und Dunkelheit (Vorsicht: der
Sonnenstich kann ernste Folgen nach sich ziehen, bitte kontaktieren Sie einen
Arzt). Auch bei Kopfschmerzen (z.B. nach zuviel Sonne), die pochend und
klopfend sind, man ist empfindlich auf jede Art von Erschütterung und meidet
Sonne und Lärm. Belladonna wird auch beim grippalen Infekt mit Fieber
eingesetzt: plötzliche Beschwerden mit hohem Fieber, heißem, rotem Kopf,
kalten Händen und wenig Durst.
COCCULUS
Das erste Mittel der Wahl bei der klassischen Reiseübelkeit. Auch bei
Schiffsfahrten ein hilfreiches Mittel. Bei Kindern kann man eine Dosis der Arznei in
die Trinkflasche für unterwegs geben. Bei den ersten Anzeichen von Übelkeit
sollte das Kind in kurzen Abständen einen Schluck aus der Flasche nehmen. Dies
erleichtert die Gabe der Arznei während der Autofahrt.
FERRUM PHOSPHORICUM
Ein Mittel für anfängliche Entzündungsprozesse und Infekte, die aber im Gegensatz zu Belladonna langsam und schleichend beginnen. Ein leichtes Kratzen im Hals, ein bisschen Schnupfen oder etwas Husten. Da sollte man schnell mit Ferrum phosphoricum mit einer anfangs stündlichen Gabe gegensteuern, um ein weiteres Ausbreiten der Erkrankung zu verhindern.
NUX VOMICA
Die homöopathische Arznei für viele Bedürfnisse auf Reisen. Am ersten Abend zu viele „all-inclusive-Cocktails“ getrunken? Am nächsten Morgen bereut man sein Handeln, doch am Abend zuvor war doch noch alles so lustig. Nux vomica
kann helfen: akut alle 15 Minuten 5 Globuli bis das Katergefühl, der Kopfschmerz und die Magenbeschwerden besser werden. Dies gilt auch für die „Schlacht am kalten (oder warmen) Buffet“. Nux vomica ist die Arznei der Wahl
bei Völlerei und Überessen! Auch bei Verstopfung auf Reisen kann Nux vomica helfen. Anfangs alle 2-3 Stunden 5 Globuli einnehmen, bis sich die Darmtätigkeit wieder normalisiert hat.
OKOUBAKA
Die Magenverstimmung durch unbekannte oder verdorbene Speisen zeigt sich
nur durch Durchfall, ohne Erbrechen (siehe Arsenicum album). Hier kann
Okoubaka das Milieu des Darms wieder normalisieren und die „Rache
Montezumas“ ist wie weggeblasen.
RHUS TOXICODENDRON
Ein aktiver Urlaub ist wunderbar, birgt aber auch immer die Gefahr von
Verletzungen. Der umgeknickte Fuß beim Volleyballspielen am Strand, das
verdrehte Knie beim Klettern oder der verrenkte Ellbogen beim Surfen. Bei allen
Verletzungen von Sehnen, Bändern und Muskeln ist Rhus toxicodendron, oft
nach der anfänglichen Gabe von Arnica ein großartiges Mittel. Typische
beschwerden sind die Auslösung der Verletzung durch eine Überanstrengung
und die Besserung durch „Einlaufen“. Am ersten Tag stündlich gegeben, später
dann 3-5 x täglich, trägt es dazu bei, bald wieder die sportlichen Aktivitäten
ausüben zu können.
Diese Klassiker der Reisezeit sind ein „Muss“ für die homöopathische Standart-
Reiseapotheke. Nach Bedarf können natürlich weitere Arzneien hinzugefügt
werden. Z.B. Natrium chloratum bei der Neigung zu Lippenherpes nach
Sonneneinstrahlung, oder Gelsemium, die Arznei, die „Reisefieber“ und die
Erschöpfung der ersten Urlaubstage in Griff bekommen. Man hat bis zum Ende
gearbeitet und tagelang gepackt um alles tiptop zu hinterlassen und perfekt
vorbereitet in Urlaub zu fahren. Die ersten Tage am Urlaubsort hängt man dann
erschöpft in der Ecke und eventuell kommen die ersten Anzeichen einer
Erkältung. Hier kann Gelsemium wunderbar helfen. Oder Argentum nitricum, bei
Flug - und Höhenangst. Wie gerne würde man den Flug genießen, wenn nicht
die Panik und die Angst wäre, die schon Tage vor der Reise jegliche Vorfreude
trübt.
Diese Arzneien sind jedoch individuell auszuwählen und sollten nach
einem ausführlichen Beratungsgespräch in der Apotheke oder mit einem Arzt
einer homöopathischen Reiseapotheke zugeordnet werden.
Ihre
Apothekerin Daniela Haverland
Einnahme homöopathischer Arzneien
Welche Potenz?
Wir empfehlen für die akute Behandlung die homöopathische Potenz D12.
Wie viel?
Eine einzelne Gabe des homöopathischen Arzneimittels besteht aus 3-5 Globuli, 5-10 Tropfen oder einer Tablette.
Wie oft?
Die Häufigkeit der Einnahme richtet sich nach der Aktualität der Beschwerden. Bei sehr akuten Beschwerden kann das passende Arzneimittel zunächst stündlich eingenommen werden, am zweiten Tag alle zwei Stunden, anschließend 2 - 4 x täglich. Bei weniger heftigen Symptomen reicht meist die 2 - 4 x tägliche Einnahme. Ist die Arznei passend gewählt, erwarten wir nach wenigen Tagen, manchmal schon nach Stunden, eine Tendenz zur Besserung!
Wann einnehmen?
Zwischen der Einnahme der homöopathischen Arznei und einer Mahlzeit sollte ein Abstand von ca. zehn Minuten liegen, dabei ist es egal, ob die Gabe vor oder nach dem Essen erfolgt.