Impfung; Foto: ©Davizro Photography/fotolia
Impfung; Foto: ©Davizro Photography/fotolia

Gegen die „Schweinegrippe“ impfen?

Dr. med. M. Berger - September 2009

Der Beginn von breit angelegten Impfmaßnahmen gegen die „Schweinegrippe“ steht unmittelbar bevor. Wir möchten Ihnen einige nützliche Informationen über die Erkrankung und die geplanten Impfungen geben, damit Sie die Möglichkeit haben auf einer sachlichen Grundlage eine persönliche Impfentscheidung zu treffen. Diese Informationen basieren auf einer Veröffentlichung aus dem „arznei-telegramm“, einem neutralen, unabhängigem und anzeigenfreien Informationsdienst für Ärzte und Apotheker. 


Die „Schweinegrippe“, auch „neue Grippe“ oder „mexikanische Grippe“ genannt, wird durch Viren ausgelöst (H1N1). In Deutschland sind bzw. waren bislang ca. 18.000 Menschen erkrankt. Die Dunkelziffer dürfte beträchtlich sein. Der Verlauf ist milde und meist ohne Komplikationen. Todesfälle sind in Deutschland bislang nicht erfasst. Betroffen sind überwiegend junge Menschen, meist unter 25jährige. Der gutartige Verlauf der Erkrankung in Deutschland steht in krassem Gegensatz zur Berichterstattung über die Schweinegrippe. Diese scheint mehr zur Verunsicherung beizutragen, als es die tatsächlichen Fakten über die Krankheit eigentlich hergeben.

Es besteht die Befürchtung, dass der Virustyp, der die Schweinegrippe auslöst, beim Zusammentreffen mit dem winterlichen Grippevirus sich zu einer gefährlichen Virusart verändert (mutiert). Die bisherigen Erfahrungen zeigen, dass diese Sorge derzeit unbegründet ist. In Australien ist der Höhepunkt der saisonalen Grippewelle bereits erreicht – neue, aggressive Virusvarianten wurden nicht beobachtet. Auch in Tierversuchen konnten beim Zusammen- führen von Viren der Schweinegrippe und der normalen saisonalen Grippe keine gefährlichen Virustypen „gezüchtet“ werden.


Impfung gegen Schweinegrippe

In Deutschland wird in Kürze, soweit bekannt, Impfstoff für 25 Millionen Menschen zur Verfügung stehen. Die Kosten sollen sich derzeit auf 700 Millionen € belaufen und könnten, je nach Verlauf der Impfaktion, bis auf 2 Milliarden ansteigen. Das Prinzip der Impfung besteht darin, dass eine kleine (inaktivierte) Virusmenge injiziert wird. Unser Organismus antwortet darauf mit einer Bildung spezieller, schützender Abwehrstoffe (Antikörper). Bei dem Impfstoff gegen die Schweinegrippe gibt es nun eine Besonderheit: Um die Menge der (inaktivierten) Viren klein zu halten wird ein so genannter Wirkverstärker („AS03“) zugefügt. Dieser Wirkverstärker wurde bislang in handelsüblichen Impfstoffen nicht benutzt. Die Erfahrungen mit „AS03“ beschränken sich auf kleine Vorstudien. 


Bekannt ist, dass die Nebenwirkungen der Impfung ebenso verstärkt werden können, wie der Effekt auf unser Immunsystem: 

•  Schmerzen, Schwellung und Blutungen an der Impfstelle 

•  Kopfschmerzen 

•  Gelenkschmerzen 

•  möglicherweise  Auftreten  seltener,  bedrohlicher  Nebenwirkungen (Lähmungen u.a.).


  

Erfahrungen mit Nebenwirkungen in der Schwangerschaft gibt es nicht, derartige Studien wurden bislang nicht durchgeführt. Die Konservierung des Impfstoffes  erfolgt,  soweit  bekannt,  mit  dem  quecksilberhaltigen  Stoff „Thiomersal“. Auf dieses Konservierungsmittel wird in Deutschland ansonsten bei der Herstellung von Impfstoffen verzichtet!


Fazit

Risiken und Nutzen einer Impfung gegen die Schweinegrippe müssen sachlich und sorgfältig gegeneinander abgewogen werden! Die Schweinegrippe ist in Deutschland eine gutartige Erkrankung. Insbesondere wegen des unbekannten Effektes des Wirkverstärkers „AS03“ bestehen erhebliche Bedenken gegen die massenhafte Verwendung des Impfstoffes. Ob die Impfung auch bei einer (unwahrscheinlichen) Veränderung (Mutation) des Virus H1N1 Schutz bietet, ist derzeit völlig ungewiss.

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