Dr. med. M. Berger - Juni 2010
Soweit möglich sollte in der Schwangerschaft die Einnahme jeglicher
Medikamente vermieden werden. Insbesondere in den ersten drei Monaten,
der sensiblen Phase der Organentwicklung, sind wegen der potentiellen
Schäden auf das Ungeborene Arzneimittel nur in Ausnahmefällen anzuwenden.
Vor jeder Einnahme ist sorgfältig zu prüfen, ob toxische Wirkungen bekannt oder
denkbar sind. Der Gedanke an die grausamen Folgen der Verordnung des
Medikamentes Contergan in der Schwangerschaft sollte werdende Mütter und
medizinische Experten daran erinnern, dieses Wissen konsequent zu beherzigen.
- Ist die Behandlung wirklich notwendig?
- Die Dauer der Arzneieinnahme sollte eng begrenzt werden
- Eine ,,Dauermedikation" mit potenzierten Arzneien ist zu überprüfen
- Die geeignete homöopathische Potenz ist sorgfältig auszuwählen: tiefe Potenzen (D 3-4) sind wegen möglicher toxischer (oder allergischer) Wirkungen insbesondere in der Schwangerschaft zu meiden. Hohe Potenzen (z.B. 30er Potenzen oder gar höher) können etliche unerwünschte Reaktionen provozieren.
Wenn eine Behandlung notwenig erscheint, bietet sich die Homöopathische Medizin als nebenwirkungsfreie Methode an. Der Beitrag geht auf Arzneien bei Sodbrennen, Verstopfung, Schlaflosigkeit, Furcht vor der Entbindung und die Entzündung der Brust nach der Entbindung ein.
Es wird an dieser Stelle nicht auf die weiteren medizinischen Umstände der
erwähnten Beschwerden eingegangen. Selbstverständlich soll bei starken
Beschwerden, oder wenn sich diese im Verlauf der homöopathischen
Behandlung nicht rasch bessern, ein Arzt konsultiert werden.
Pulsatilla ist in der Schwangerschaft häufig angezeigt. Das Sodbrennen wird
insbesondere durch fette schwere Speisen, Schweinefleisch oder durch den
Genuss von Eiscreme ausgelöst. Ein bitterer Geschmack im Mund kann das
Sodbrennen begleiten. Durch kalte Speisen und Getränke werden die
Beschwerden meist gelindert. Auch die typischen allgemeinen Umstände
können auf Pulsatilla hinweisen: frische Luft und Bewegung erleichtern, die
Betroffenen sind emotional empfindlich, schnell zu Tränen gerührt, Trost,
Mitgefühl und Unterstützung bessern die Stimmung und lindern auch die
körperlichen Beschwerden.