Schnupfen; Foto: © Picture Factory / fotolia
Kügelchen für die Kids - Homöopathie bei Kindern erfolgreich anwenden
Von Dr. med. Markus Wiesenauer -
Im wahrsten Sinne des Wortes. Die weißen Kügelchen der Homöopathie sind „in
aller Mund“. Immer häufiger wird gerade von den Eltern auf die Homöopathie
zurückgegriffen: Denn bei sachgerechter Anwendung sind die homöopathischen Globuli beim Neugeborenen genauso wie beim Schulkind ohne
Gefahr von Nebenwirkungen oder Abhängigkeit anzuwenden. Mehr noch – die
Behandlungserfolge bei Neugeborenen und Säuglingen sind eindeutige
Beweise für die Wirksamkeit der Homöopathie. Der nässende, nicht abheilen
wollende Nabel des Neugeborenen zeigt auf Calendula D 12 eine sichtbare
Heilungstendenz: Genauso wie die seit Wochen anhaltende Windel-Dermatitis,
die trotz intensiver kinderärztlicher Bemühungen nicht abklingen wollte und mit
2-mal täglich 1 Kügelchen Chamomilla D12 sich nicht nur der wunde Po besserte:
Auch
die
anhaltenden
Schreiattacken
des
Sprösslings
sind
Vergangenheit.
Nur weil die Mama besonders liebevoll die Kügelchen in den Unterkiefer legte?
Oder weil es sich die Natur just beim Geben der Arznei anders überlegte und
deshalb der Verlauf sich änderte? Weder Placeboeffekt noch Spontanheilung
können dafür als Schlagworte herhalten. Nein – es ist der individuell
abgestimmte Arzneireiz, der eine Reizantwort provoziert: Die Beschwerden
bessern
sich.
Und dass die Homöopathie eben nicht
nur bei
„Befindlichkeitsstörungen“
hilft, sondern bei chronischen und schweren
Erkrankungen erfolgreich eingesetzt werden kann, ist nicht nur eine bloße
Behauptung. Sprechen Sie einmal mit Eltern, die leider einen solch schweren
Weg mit ihrem Kind gehen mussten. Hören Sie einfach mal zu, wenn diese Eltern
Ihnen berichten: Seit dem wir unser Kind homöopathisch behandeln, geht es
ihm deutlich besser. Unser Kind wirkt insgesamt sehr viel robuster und „kränkelt“
nicht mehr so rasch wie früher. Deshalb wollen wir für unser Kind soweit wie
möglich eine homöopathische Behandlung.
Dass jede Therapie Grenzen hat,
soll dabei gar nicht verschwiegen werden; solches trifft auch für die
Homöopathie zu. Nur – die Homöopathie hilft oftmals dann noch weiterhelfen,
wenn andere Therapiemaßnahmen nicht mehr greifen. Warum? Weil die
Homöopathie – wie oben beschrieben – die Selbstheilungskräfte gezielt anregt.
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Ohne Frage - manche Details dieses Wirkprinzips sind noch nicht bekannt. Die
Frage nach dem „wie“ ist in der Tat ungeklärt. „Dass“ die Homöopathie wirkt, ist
unstrittig.
Bemerkenswert auch, auf welche Weise Eltern mit der Homöopathie in
Berührung kommen. In aller Regel sind es meist anhaltende Beschwerden beim
Kind, die sich auf die bisherigen Therapieversuche nicht besserten. Dies zwingt
dazu sich zu informieren und anfangs oftmals mit Erstaunen zu Hören, was
andere Eltern mit der Homöopathie positives erlebt haben.
Oder aber der Weg führte über die Hebamme. Zunächst war die werdende
Mutter erstaunt zu hören, dass zur Geburtsvorbereitung und während der
Entbindung die Hebamme immer mal wieder ein paar Kügelchen zum
Einnehmen gab. Und tatsächlich, es war geradezu eine „Bilderbuch“-
Entbindung. Als es dann beim Stillen Probleme gab – zunächst wollte sich kein
Milcheinschuß einstellen und dann begann sich auch noch die eine Brustdrüse
zu entzünden: In beiden Fällen gab die Hebamme Kügelchen – und die
Beschwerden klangen ab. Erste vorsichtige Fragen von der jungen Mutter, ob
es denn für Ihr Neugeborenes auch solche Kügelchen geben würde, waren
dann der Anlass, sich mit Homöopathie zu beschäftigen.
Wie gesagt - der erfahrene Therapeut wird ein breites Spektrum an Krankheiten
homöopathisch behandeln. Wie aber können die Eltern selbst ihrem Kind
helfen? Nun, gerade beim Ausbruch einer akuten Krankheit kann die
Homöopathie erfolgreich selbst angewendet werden. Denken Sie mal an einen
beginnenden fieberhaften Infekt. Im ersten Stadium, wenn Sie merken, dass Ihr
Kind „was ausbrütet“: es sieht auffallend käsig aus trotz erhöhter Temperatur,
verhält sich bemerkenswert still und vor allem, es möchte nicht allein gelassen
werden: In einer solchen, den Eltern hinlänglich vertrauten Situation geben Sie
Ihrem Kind Aconitum napellus D 12 (Eisenhut), etwa alle Stunde 3 Globuli,
längstens bis zum Einschlafen. Geht es Ihrem Kind am nächsten Morgen besser,
dann geben Sie das Mittel am zweiten Tag nur noch 3-4mal, um es dann bei fortschreitender Besserung wegzulassen. Nicht selten werden sie erleben, dass
gerade die frühzeitige Anwendung der Homöopathie den Verlauf eines akuten
(fieberhaften) Infekts deutlich abkürzt.
Wenn Sie aber jetzt sich sagen: bei meinem Kind ist es anders. Sobald es einen
Infekt gefangen hat, dann beginnt es zu fiebern. Und eigentlich müsste ich gar
nicht messen, denn unserem Kind sieht man das an: Knallrotes Gesicht und
später dampft es förmlich, so stark schwitzt es. Es liegt freiwillig im Bett oder auf
der Couch und möchte möglichst nur in Ruhe gelassen werden. Welches Mittel
dann angezeigt ist? Belladonna D 12, die Tollkirsche,
ist bei diesen
Beschwerden das Mittel der Wahl; die Dosierung ist wie oben angegebenen.
Wieder andere Eltern werden jetzt feststellen: bei unserem Kind ist es ganz anders, aber dafür jedes Mal ein regelrechtes Drama: Wir waren beim Arzt, der unser Kind untersucht hat und die Diagnose fieberhafter Infekt gestellt hat. Das Fieber ist zwar mit knapp 39° noch nicht Besorgnis erregend. Aber das Kind gehört ins Bett. Und insgeheim seufzen Sie: Wenn unser Sprössling das nur tun würde. Nichts da – sobald Sie wieder zu Hause sind, will Ihr krankes Kind zwar vieles, nur eines nicht: ins Bett.
Bekanntlich ist dies nicht förderlich, denn
körperliche Schonung beim akuten Infekt ist notwendig. Was aber hat diese
Schilderung mit der Homöopathie zu tun? Sie erkennen daran, dass es eben
nicht nur um die Höhe der Körpertemperatur geht. In der Homöopathie ist auch
und gerade das Aussehen und Verhalten des Kranken – ob Kind oder
Erwachsener – entscheidend, was für ein Mittel das passende ist. Trifft die
geschilderte
Situation
zu,
dann
geben
Sie
Ihrem
Kind
Ferrum phosphoricum D 12.
Genauso gibt es speziell für die ganz Kleinen, also im Säuglings- und
Kleinkindesalter ein hervorragendes Mittel, wenn das Näschen verstopft ist: Der
Sprössling schnaubt, schnieft, selbst das Trinken an der Brust oder aus der
Flasche wird zum Problem. Aus beiden Nasenlöchern quillt ein
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Weißlich - gelblicher Schleim, den die Mama kaum abwischen Kann: Er ist zäh
wie Kleister. Und Sie wissen um das Problem: Bei Ihrer Jüngsten hat dieser zähe
Schleim bereits zweimal schon zu einer eitrigen Bindehautentzündung geführt;
bei Ihrem Älteren hat der Sekretstau schon einmal eine Mittelohrentzündung
verursacht. Jedes Mal hat Ihr Kinderarzt mit einem tiefen Seufzer Ihnen erklärt:
Wir müssen den Schleim aus dem Nasenbereich rauslösen, sonst kommt es
unweigerlich zum nächsten Infekt. An die anschließende Prozedur mit den
Nasentropfen wollen Sie dann besser nicht denken. Kügelchen für die Kids:
auch in einer solchen Situation. Sambucus nigra D 12, 3-mal täglich 3
Kügelchen lutschen; das Mittel ist ein bewährter „Schleimlöser“ in der
geschilderten Situation. Und Sambucus nigra, der schwarze Holunder, löst den
Schleim ohne Nebenwirkungen aus dem Nasen-Rachen-Raum heraus.
Ein häufiges Problem zumal bei Kindern ist die Antibiotikabehandlung. Immer
wieder kommt es zu einem (fieberhaften) Infekt und in der Folge zu einer
eitrigen Mandelentzündung, einer Mittelohrentzündung oder aber einer
Bronchitis. Und jedes Mal
kommt es bei Ihrem Kind schon während der
Einnahme des Antibiotikums zu häufigem weichen bis durchfälligem Stuhlgang,
verbunden mit geräuschvollem Abgang von Winden. Oftmals lässt nach der
Therapie auch noch der Appetit zu wünschen übrig. Sie fühlen sich im wahrsten
Sinne des Wortes an den Suppenkasper erinnert. Auch wird Ihnen angst und
bang, wenn das Nachbarskind schon wieder mit einer Schnupfnase vor Ihrer Tür
steht: der nächste Infekt ist quasi vorprogrammiert. Welche Kügelchen können
dabei helfen?
Okoubaka D3, 3-mal täglich 3 Globuli während und auch noch etwa zwei
Wochen nach einer Antibiotika-Therapie können oft erstaunliches bewirken. Ihr
Kind ist im Gegensatz zu ansonsten nach dem Infekt nicht mehr so schlapp und
müde, auch die hinlänglich bekannten Verdauungsstörungen treten dieses Mal
nicht auf. Insgesamt macht Ihr Kind einen viel frischeren Eindruck. Und wenn Sie
nach einer etwa einwöchigen Behandlungspause Ihrem Kind nochmals drei
Wochen lang Okoubaka wie beschrieben geben, dann werden Sie erleben,
dass Ihr Kind nicht mehr so Infektanfällig ist wie zuvor.
Okoubaka D3 hilft auch bei einem akuten Magen-Darm-Infekt, wenn dieser mit
einem Brechdurchfall verbunden ist. Allerdings - je jünger das Kind ist, umso
früher sollten Sie medizinische Hilfe in Anspruch nehmen. Was auch immer der
Kinderarzt dann verordnet, Sie können zusätzlich Okoubaka geben. Die
misslichen
Beschwerden
klingen
schneller
ab.
Okoubaka,
der
schwarafrikanische Rindenbaum, ist nebenbei bemerkt eines der am meisten
faszinierenden Mittel in der Homöopathie!
Einmal mehr sei darauf hingewiesen, dass die genannten Mittel auch beim
Erwachsenen
eingesetzt
werden
können,
sofern
die
geschilderten
Beschwerden zutreffen. Okoubaka ist auch und gerade für den Erwachsenen
ein bewährtes Mittel, wenn es z.B. auf Reisen durch eine Ernährungsumstellung
zu Verdauungsstörungen mit unregelmäßigem Stuhlgang kommt. Wenn Sie sich
angesprochen fühlen: Dann beginnen Sie mit der Einnahme bereits drei Tage
vor Reisebeginn.
Noch ein Hinweis:
Auch wenn Sie in der Packungsbeilage eines der hier
empfohlenen Mittel den Hinweis finden, dass es nicht bei Kindern unter 12
Jahren
angewendet
werden soll:
Sie
können
Sie
das
Mittel in
der
beschriebenen Dosierung unbesorgt Ihrem Kind unabhängig des Lebensalters
geben.
Viel Erfolg und Gute Besserung wünscht Ihnen
Ihr
Dr. med. Markus Wiesenauer