Nebenhoelenentzuendung;       Foto: © K.-P.Adler/fotolia
Nebenhoelenentzuendung; Foto: © K.-P.Adler/fotolia

Entzündung der Nasennebenhöhlen: Antibiotika sind meist ohne Effekt

Dr. med. M. Berger - Oktober 2008

Gerade in den Herbst- und Wintermonaten leiden viele Menschen unter einer Entzündung der Nasennebenhöhlen. Auslöser sind meist Viren, die eine Schwächung unserer Abwehr nutzen und die Erkrankung auslösen. Obwohl Antibiotika lediglich auf durch Bakterien verursachte Krankheiten wirken, erhalten die meisten Menschen mit einer Entzündung der Nasennebenhöhlen von ihrem Arzt ein Rezept für Antibiotika (bis zu 90% dieser Patienten). Fachleute des Instituts für Epidemiologie der Universität Basel sind nun der Frage nachgegangen, ob dieses Vorgehen sinnvoll ist. In einer so genannten Metaanalyse (Auswertung mehrerer Studien zu einem Thema) wurden neuen Studien mit insgesamt über 2.500 Patienten analysiert und die Ergebnisse in der renommierten ärztlichen Zeitschrift The Lancetveröffentlicht (Young, et al., The Lancet 2008, 371, 908-914).


Die Auswertung des Krankheitsverlaufs dieser Patienten zeigt, dass der Einsatz von Antibiotika bei einer Entzündungen der Nasennebenhöhlen nur in wenigen Fällen gerechtfertigt ist. Selbst bei längerem Verlauf und auch bei starken Schmerzen und fieberhafter Erkrankung führt die Einnahme von Antibiotika nicht zu einem besseren Verlauf. Lediglich bei anhaltend hohem Fieber, äußerlichen Schwellungen im Bereich der Nebenhöhlen und bei sehr starken Schmerzen scheint der Einsatz von Antibiotika möglicherweise gerechtfertigt. (Nach unserer Erfahrung kann auch ein deutlich reduzierter Allgemeinzustand ein Hinweis auf die Notwendigkeit von Antibiotika sein). In allen anderen Fällen empfehlen die Fachleute ein abwartendes Verhalten („wait and see“). Allerdings sind ärztliche Kontrolluntersuchungen bei einem längeren Krankheitsverlauf angeraten. Die Experten kommen zu dem Ergebnis, dass keine sicheren Symptome existieren, die es ermöglichen, zwischen der Auslösung durch Viren (Antibiotika unnötig) und Bakterien (Antibiotika gerechtfertigt) zu unterscheiden. 


Die Ergebnisse der Studie sind ein weiterer Grund für die Behandlung der Entzündung der Nasennebenhöhlen mit homöopathischen Wirkstoffen. 


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