Kommt die kalte Jahreszeit, leiden viele Menschen an akuten Erkrankungen der Atemwege. Wer die durchgreifende und schnelle Heilwirkung eines passenden homöopathischen Arzneimittels erlebt hat, wird nicht mehr darauf verzichten wollen.
Fieberhafte Infekte, Schnupfen, Entzündungen des Mittelohres und der Nasennebenhöhlen sowie Entzündungen des Kehlkopfes mit Heiserkeit werden überwiegend durch Viren ausgelöst. Obwohl Antibiotika bekanntlich nur auf Bakterien wirken, erhalten die meisten Betroffenen von ihrem Arzt ein Rezept für ein Antibiotikum. Allerdings haben Studien nachgewiesen, dass die antibiotische Behandlung nur selten notwendig ist.
Bitte bedenken Sie, dass die akuten Symptome eines Atemwegsinfektes letztlich wünschenswerte und unverzichtbare Reaktionen unseres Abwehrsystems darstellen - sie sind Zeichen der Auseinandersetzung des Organismus mit eindringenden Erregern. Konventionelle Behandlungsmöglichkeiten bei Infekten sind fast ausnahmslos lindernde Maßnahmen - der Verlauf der Erkrankung wird dadurch nicht beeinflusst. Das Ziel homöopathischer Arzneien ist demgegenüber die optimale und gezielte Unterstützung der zur Heilung führenden Regulationsbemühungen des Organismus.
Wie immer bei der homöopathischen Behandlung sollten die charakteristischen Merkmale des auszuwählenden homöopathischen Arzneimittels möglichst gut zu den Beschwerden des Kranken passen. Die Beschreibung häufig angezeigter Wirkstoffe in dem folgenden Beitrag und die Behandlungstabelle ermöglichen eine rasche Auswahl der passenden Arznei. Unser einmaliger, interaktiver Online-Ratgeber unterstützt Sie effektiv in der (Selbst-) Behandlung. In allen Zweifelsfällen (z.B. keine Besserung der Beschwerden in kurzer Zeit, drohende Komplikationen oder schlechter Allgemeinzustand) wenden Sie sich bitte an einen (homöopathischen) Arzt.
Siehe Infobox 1: Wie wähle ich ein passendes homöopathisches Arzneimittel?
Siehe Infobox 2: Behandlungstabelle "Fieberhafter ("grippeartiger") Infekt
-Sturmhut-
Dieses Arzneimittel sollte gewählt werden, wenn Aufenthalt im kalten Wind die schnelle Entwicklung von hohem Fieber auslöst. Wie ein scharfer Strahl kann uns insbesondere der Ostwind durchdringen und das Fieber auslösen. Kinder sind meist ruhelos, mitunter auch ängstlich und schreckhaft. Aconitum ist eine Arznei, die nur für den Beginn eines Infektes infrage kommt.
Tollkirsche -
Es ist sicherlich die am häufigsten notwendige Arznei beim Fieber kleiner Kinder. Auch hier ist der Verlauf meist plötzlich und heftig, das Fieber steigt am Nachmittag (nach dem Mittagsschlaf) plötzlich hoch an. Das Gesicht färbt sich rot, die Augen werden „glasig“ und können sich auch röten. Trotz der glühenden Hitze sind die Hände und Füße meist kühl. Auffällig ist, dass trotz des hohen Fiebers Entblößen oder kalte Anwendungen nicht gut vertragen werden - die Kranken suchen die Wärme oder möchten gut bedeckt liegen. Im Zusammenhang mit dem intensiven Fieber können auch Fieberphantasien auftreten.
Zaunrübe -
Das Fieber kann schwach oder stark ausgeprägt sein, leitend ist die große Trockenheit der Atemwege: Die Lippen sind spröde und rissig, ein trockener, schmerzhafter Husten in der Brust kann die Betroffenen quälen. Kein Wunder, dass Trinken Erleichterung bringt (eher kalter Getränke). Besonders auffallend ist auch die Verschlechterung des Zustandes (und des Husten) durch Bewegung - der Kranke liegt ganz still im Bett. Die Stimmung kann griesgrämig, gereizt oder gar ärgerlich sein, insbesondere bei jeglicher (Ruhe-) Störung.
Wasserhanf -
Bei tief in den Extremitäten empfundenem Knochenschmerzen (auch im Rumpf oder den Augen), dem Gefühl als seien die Knochen zerbrochen oder zerschlagen, sollte diese Arznei hilfreich sein. Die Schmerzen machen den Kranken ruhelos. Ganz im Gegensatz zu der Symptomatik bei Bryonia möchte er sich bewegen - jedoch führt dies nicht zu einer Besserung der Beschwerden. Großes Verlangen nach kalten Getränken (oder Speiseeis).
Gelber Jasmin -
Dies ist das wichtigste homöopathische Arzneimittel, wenn ausgeprägte Schwäche und Hinfälligkeit das Fieber begleitet. Jede Anstrengung verstärkt die zittrige Muskelschwäche, insbesondere der unteren Extremitäten. Die Augen fühlen sich schwer und müde an, man möchte sie am liebsten schließen. Die körperliche Schwäche breitet sich auch im Geist aus, wegen der Benommenheit können die Kranken kaum einen klaren Gedanken fassen, der Kopf scheint „wie in Watte gepackt.“ Mitunter begleiten vom Nacken oder Hinterkopf ausgehender Schwindel oder Kopfschmerzen das Fieber. Auch wer auf warme Witterung oder bei Fön mit den beschriebenen Symptomen reagiert wird vermutlich schnell die heilende Kraft von Gelsemium erleben können.
Das Fieber entwickelt sich langsam und ist auch nur mäßig hoch. Im Großen und Ganzen geht es den Betroffenen recht gut, es besteht wenig Krankheitsgefühl.
Giftsumach -
Mehr oberflächliche Muskel- und Gelenkschmerzen führen zur Unruhe, insbesondere im Liegen. Man findet keine bequeme Lage und dreht sich im Bett hin und her. Steht der Kranke jedoch auf und kommt in Bewegung, lassen sich die Beschwerden meist besser ertragen. Auch warme, besser noch heiße Anwendungen lindern die Schmerzen und den allgemeinen Zustand, Kälte verschlimmert ihn deutlich. Bitte beachten Sie auch den Auslöser für die Erkrankung bei Rhus toxicodendron: Der Einfluss von kaltem und nassem Wetter oder Verkühlen nach Schwitzen sind typisch.
Einnahme homöopathischer Arzneien
Welche Potenz?
Wir empfehlen für die akute Behandlung die homöopathische Potenz D12.
Wie viel?
Eine einzelne Gabe des homöopathischen Arzneimittels besteht aus 3-5 Globuli, 5-10 Tropfen oder einer Tablette.
Wie oft?
Die Häufigkeit der Einnahme richtet sich nach der Aktualität der Beschwerden. Bei sehr akuten Beschwerden kann das passende Arzneimittel zunächst stündlich eingenommen werden, am zweiten Tag alle zwei Stunden, anschließend 2 - 4 x täglich. Bei weniger heftigen Symptomen reicht meist die 2 - 4 x tägliche Einnahme. Ist die Arznei passend gewählt, erwarten wir nach wenigen Tagen, manchmal schon nach Stunden, eine Tendenz zur Besserung!
Wann einnehmen?
Zwischen der Einnahme der homöopathischen Arznei und einer Mahlzeit sollte ein Abstand von ca. zehn Minuten liegen, dabei ist es egal, ob die Gabe vor oder nach dem Essen erfolgt.