Verschreibung; Foto: ©Syda Productions/fotolia
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Homöopathie bei Hämorrhoiden

Dr. Andreas Wacker -

Je nach Schweregrad kann u. U. eine Verödung oder eine Operation notwendig sein. In frühen Stadien ist es jedoch oft ausreichend, z.B. die Ernährung zu verbessern. Leichtere Beschwerden können auch homöopathisch behandelt werden, allerdings sollte immer eine ärztliche Abklärung voraus gegangen sein.

Im Enddarmbereich gibt es blutgefüllte Gefäßpolster, die neben den Schließmuskeln Funktionen beim Verschluss des Anus haben. Durch Blutstauung kann es zur Erweiterung der normalen Gefäßpolster kommen, dann spricht man von Hämorrhoiden. Zu den Ursachen für die Bildung von Hämorrhoiden gehören:

  • Stauung im venösen Blutkreislauf der Leber
  • Stuhlgangprobleme (zu harter Stuhl), die über längere Zeit vermehrtes Pressen erforderlich machen
  • ballaststoffarme Kost
  • langes Sitzen bzw. Bewegungsmangel
  • genetische Ursachen (Bindegewebsschwäche)


Hämorrhoiden können zu folgenden Beschwerden führen:

  • Schmerzen während, vor oder nach dem Stuhlgang
  • Blutungen beim Stuhlgang oder auch unabhängig hiervon
  • Hautveränderungen im Analbereich
  • begleitender Juckreiz, mit oder ohne Hautausschlag

Aus medizinischer Sicht werden Hämorrhoiden je nach Schweregrad in vier Grade oder Stadien eingeteilt, wobei Grad 1 die leichteste und Grad 4 die schwerste Ausprägung bedeutet. Zunächst bestehen nur leichte, innerliche Vergrößerungen der Gefäßpolster, bei Grad 4 treten große Hämorrhoidenknoten durch den Anus nach außen; sie können nicht mehr reponiert (nach innen zurück geschoben) werden. Wenn Sie Beschwerden mit Verdacht auf ein Hämorrhoidalleiden haben, sollten Sie sich beim Proktologen fachärztlich untersuchen lassen. In der Regel sind Chirurgen und Hautärzte proktologisch tätig bzw. haben sich auf dieses Gebiet spezialisiert. Der Proktologe sichert die Diagnose und wird in der Regel eine Rektoskopie durchführen. Je nach Schweregrad des Befundes kann u. U. eine Verödung oder eine Operation notwendig sein. In frühen Stadien ist es jedoch oft ausreichend, die Ernährung zu verbessern, indem mehr Ballaststoffe (Obst, Gemüse) gegessen werden. Leichtere Beschwerden können auch homöopathisch behandelt werden, allerdings sollte immer eine ärztliche Abklärung voraus gegangen sein. Die Auswahl der homöopathischen Arznei richtet sich nach den vorliegenden Beschwerden.


Die folgenden Arzneien haben sich bei der Behandlung von Hämorrhoide bewährt:

Aesculus (Rosskastanie)

Scharfer, schießender Schmerz den Rücken hinauf; Gefühl als wäre der Enddarm voller kleiner Splitter; Brennen mit Frostschauern; Hitze und Trockenheit, begleitende Steifheit im Kreuzbein. Besserung durch: Abwaschen mit kaltem Wasser; Bluten der Hämorrhoiden; fortgesetzte Anstrengung.


Hamamelis (Virginische Zaubernuss) Große Hämorrhoiden mit starker Neigung zum Bluten; Völlegefühl - Schlimmer durch: Berührung (Abwischen nach dem Stuhlgang)

Nux vomica (Brechnuss)

Mit quälendem Stuhldrang, mehrfach Abgang nur kleiner Stuhlportionen, als ob ein Rest im Enddarm bleibt; Stuhldrang beim Urinieren; Zusammenschnürungsgefühl; schmerzhafter Krampf des Enddarmes; mit vielen Beschwerden im Bauch (Blähungen, Schmerzen, Sodbrennen u.a.); Reizbarkeit durch die Beschwerden - Schlimmer durch: zu viele Belastungen („Stress“), am Morgen, langes Sitzen, Überessen, Ärger, Kälte. Besserung durch: reichlich Stuhlgang, Ruhe und genügend Schlaf


Paeonia (Echte Pfingstrose) Quälender Afterschmerz, bei und nach jedem Stuhlgang; wie abgeschnürt; starke Schwellung

Einnahme homöopathischer Arzneien


Welche Potenz? 

Wir empfehlen für die akute Behandlung die homöopathische Potenz D12. 


Wie viel? 

Eine einzelne Gabe des homöopathischen Arzneimittels besteht aus 3-5 Globuli, 5-10 Tropfen oder einer Tablette. 


Wie oft? 

Die Häufigkeit der Einnahme richtet sich nach der Aktualität der Beschwerden. Bei sehr akuten Beschwerden kann das passende Arzneimittel zunächst stündlich eingenommen werden, am zweiten Tag alle zwei Stunden, anschließend 2 - 4 x täglich. Bei weniger heftigen Symptomen reicht meist die 2 - 4 x tägliche Einnahme. Ist die Arznei passend gewählt, erwarten wir nach wenigen Tagen, manchmal schon nach Stunden, eine Tendenz zur Besserung! 


Wann einnehmen? 

Zwischen der Einnahme der homöopathischen Arznei und einer Mahlzeit sollte ein Abstand von ca. zehn Minuten liegen, dabei ist es egal, ob die Gabe vor oder nach dem Essen erfolgt.

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