Krankes Kind; Foto: ©  Picture-Factory/fotolia
Krankes Kind; Foto: © Picture-Factory/fotolia

Pseudokrupp bei Kindern

Apotheker Hartmut Pensel -

Heiseres Keuchen, bellender Husten und möglicherweise auch das Ringen nach Luft sind die Symptome des akuten Pseudokrupp-Anfalls. Ruhiges, besonnenes Handeln und die Gabe der passenden homöopathischen Mittel können in vielen Fällen für schnelle Linderung der Beschwerden sorgen.


Jeder, der schon einmal das typische heisere Bellen eines Krupphustens gehört hat, weiß, wie schnell man als Angehöriger in panische Angst verfallen kann, wenn man die Not des eigenen Kindes miterleben muss.

Heiseres Keuchen, bellender Husten und möglicherweise auch das Ringen nach Luft sind die Symptome des akuten Krupp-Anfalls. Ruhiges, besonnenes Handeln und die Gabe der passenden homöopathischen Mittel können in vielen Fällen für schnelle Linderung der Beschwerden sorgen.

Krupp wird meist durch Viren, seltener durch Bakterien hervorgerufen. Er kann aber auch im Rahmen einer allergischen Reaktion auftreten. Luftschadstoffe scheinen die Anfallsbereitschaft zu begünstigen. Besonders gefährdet sind Kinder im Alter von sechs Monaten bis zu sieben Jahren. Kinder dieser Altersgruppe haben sehr schmale Luftwege, insbesondere unterhalb des Kehlkopfes, der Übergang zur Luftröhre kann sich schnell verengen, wenn es zu einer Entzündung in diesem Bereich kommt. Jungen erkranken häufiger als Mädchen. Das Wetter und die Jahreszeit spielen ebenfalls eine Rolle. Die Anfallshäufigkeit steigt in Herbst und Winter.

Krupphusten kann in unterschiedlichen Schweregraden auftreten, die jeweils angepasste Therapien benötigen. Bei Grad I und II steht das Beruhigen des kleinen Patienten im Vordergrund. Der körperliche Kontakt mit dem Kind ist oftmals schon „die halbe Therapie“. Feuchte Luft lindert häufig die akuten Beschwerden.

Homöopathische Mittel haben sich bei Krupphusten besonders in den ersten beiden Stadien bewährt. Sobald Sie die ersten Anzeichen der Erkrankung erkennen, geben Sie ein passendes Mittel bitte möglichst rasch, meist kann man sich dadurch schwerere Verläufe ersparen.


Die beiden bewährtesten Mittel, die im Anfall eingenommen werden können, sind Aconitum und Spongia.

Aconitum, Blauer Eisenhut

Bei einer Vielzahl der Krupp Fälle ist Aconitum die Arznei der Wahl. Alle Symptome treten plötzlich und intensiv auf. Häufig wurde die Erkrankung durch Aufenthalt im scharfen, kalten Wind ausgelöst (Ostwind). Auch die nun auftretende Unruhe und Ängstlichkeit in Zusammenhang mit der Erkrankung sollen mit Aconitum abfangen werden. Der Husten ist trocken, niemals feucht oder rasselnd. Auch die Fieberhitze ist trocken. Eine nächtliche Verschlimmerung ist für diese Arznei bezeichnend.

Spongia, Badeschwamm

Wenn dem Verlauf des Krupps die Plötzlichkeit und Intensität fehlt, oder auch dran anschließend ist häufig Spongia angezeigt. Insbesondere wenn sich das Kind vielleicht zwei Tage vorher schon erkältet hat und sich die Kehlkopfentzündung allmählich entwickelt.

Weitere typische Symptome sind ein sehr trockener Husten, der auch bellend und geräuschvoll sein kann. Weiterhin können Heiserkeit mit Brennen und Wundheitsgefühl im Hals / Kehlkopfbereich auftreten. Der Husten tritt häufig vor Mitternacht auf. Durch aufrechtes Sitzen und Vorbeugen des Kopfes wird der Husten besser. Insbesondere Trinken, Essen oder etwas Lutschen verbessern ebenfalls die Symptome.

Hepar sulfuris, Kalbschwefelleber

Bei feuchtem und lockerem Husten ist Hepar sulfuris angezeigt. Der kleine Patient ist sehr kälteempfindlich. Der Husten beginnt häufig nachts zwischen 2 und 4 Uhr oder gegen Morgen. Durch Abkühlung, kalte Luft oder kalte Getränke wird er schlimmer. Häufig können die Eltern das Auftreten von dickem, gelbem, schleimig rasselndem Auswurf oder einen ähnlich aussehenden Schnupfen beobachten. Warme Anwendungen verbessern die Beschwerden.

Es gibt Situationen, in denen die Erkrankung so weit fortgeschritten ist, dass alternative Heilmethoden nicht adäquat und schnell genug wirken können. Bei (schwerer) Atemnot muss sofort ein Arzt gerufen werden!

Abwechslungsreiche und vitaminreiche Kost sowie häufige Aufenthalte an frischer Luft unterstützen die Entwicklung eines leistungsfähigen Immunsystems. Auch die Stabilisierung der natürlichen Darmflora (Symbioselenkung) hat einen günstigen Einfluss auf die Immunabwehr der Atemwegsschleimhäute.

Einnahme homöopathischer Arzneien


Welche Potenz? 

Wir empfehlen für die akute Behandlung die homöopathische Potenz D12. 


Wie viel? 

Eine einzelne Gabe des homöopathischen Arzneimittels besteht aus 3-5 Globuli, 5-10 Tropfen oder einer Tablette. 


Wie oft? 

Die Häufigkeit der Einnahme richtet sich nach der Aktualität der Beschwerden. Bei sehr akuten Beschwerden kann das passende Arzneimittel zunächst stündlich eingenommen werden, am zweiten Tag alle zwei Stunden, anschließend 2 - 4 x täglich. Bei weniger heftigen Symptomen reicht meist die 2 - 4 x tägliche Einnahme. Ist die Arznei passend gewählt, erwarten wir nach wenigen Tagen, manchmal schon nach Stunden, eine Tendenz zur Besserung! 


Wann einnehmen? 

Zwischen der Einnahme der homöopathischen Arznei und einer Mahlzeit sollte ein Abstand von ca. zehn Minuten liegen, dabei ist es egal, ob die Gabe vor oder nach dem Essen erfolgt.

Navigation
Beitrag als PDF
  • Pseudokrupp bei Kindern
    PDF - 35.85 KB
Der Download ist nur für registrierte Mitglieder verfügbar.
LoginRegistrieren