Sonnenbrand; Foto: © llhedgehogll / fotolia
Sonnenbrand; Foto: © llhedgehogll / fotolia

Homöopathische Arzneien bei Beschwerden durch Sonne und Hitze

Dr. med. M. Berger -

Sommer, Sonne und heißes Wetter sind für viele Menschen ein unverzichtbarer Genuss - andere leiden unter den Folgen und reagieren mit starken Beschwerden. Kopfschmerzen, Sonnenbrand und Sonnenstiche trüben nicht nur den Genuss, sie können auch ernsthafte Gesundheitsstörungen bewirken. Dieser Artikel beschäftigt sich mit homöopathischen Arzneien, die bei Beschwerden durch heißes Wetter und infolge (übermäßiger) Sonnenexposition infrage kommen. Die wichtigsten Mittel werden beschrieben und gegeneinander differenziert:


Belladonna hat eine große Empfindlichkeit der Sinne, es ist vor allem das helle Licht das die Beschwerden auslöst. Der Organismus entwickelt einen Blutandrang zum Zentralen Nervensystem. Belladonna ist auch für seine Wirkung auf Entzündungen bekannt. Die Einwirkung der UV-Strahlen führt zur akuten Entzündung der Haut, dem Sonnenbrand. Hierfür ist Belladonna das Hauptmittel.

Für die Auswahl von Glonoinum ist die Wärme der entscheidende Auslöser. Es erfolgt eine heftige Kreislaufreaktion. Der plötzliche Blutandrang zum Kopf ähnelt der Symptomatik von Belladonna, ist allerdings noch heftiger. Gesicht und Augen sind noch röter. Während bei Belladonna Delirien bis zur Raserei auftreten können, dominiert bei Glonoinum die Verwirrung. Es ist ein wichtiges Mittel beim Sonnenstich.

Natrium carbonicum ist charakterisiert durch die übergroße Empfindlichkeit des gesamten Organismus. Es ist das wichtigste Mittel für den Sonnenstich (allgemeine Reaktion des Organismus auf Sonne und Hitze). Es entsteht eine Stumpfheit des Geistes und Verwirrung. Akustische Reize führen zur Verschlechterung des Zustandes.

Die Entwicklung der Symptome ist bei Natrium chloratum als Folge der Überwärmung bei heißem Wetter zu verstehen. Kein Wunder, dass mit Auftreten von Schweiß die Beschwerden besser werden. Als zusätzlicher Auslöser ist ein Aufenthalt am Meer wirksam. Der Organismus entwickelt vor allem Kopfschmerzen und Hautreaktionen (Lippenherpes, ,,Sonnenekzem" und Nesselsucht). Von Pulsatilla ist die allgemeine Unverträglichkeit von Wärme und Hitze bekannt. Physiologisch besteht eine Erschlaffung des venösen Systems. Auf dieser Grundlage sind die bekannten Modalitäten, Besserung durch frische Luft und Bewegung nachvollziehbar. Neben der Entwicklung von Kopfschmerzen ist Pulsatilla nach Belladonna ein Hauptmittel beim Sonnenbrand. Weniger bekannt ist, dass etliche Beschwerden bei Stibium sulfuratum nigrum (früher Antimonium crudum) durch Wärme ausgelöst werden. Es ist ebenfalls ein Mittel bei Kopfschmerzen, die durch Wärme und Hitze ausgelöst werden. Darüber hinaus wird der Magen-Darm-Trakt von der Überhitzung affiziert. Diverse Beschwerden, wie Übelkeit und insbesondere Durchfall sind die Folge.


Einnahme homöopathischer Arzneien


Welche Potenz? 

Wir empfehlen für die akute Behandlung die homöopathische Potenz D12. 


Wie viel? 

Eine einzelne Gabe des homöopathischen Arzneimittels besteht aus 3-5 Globuli, 5-10 Tropfen oder einer Tablette. 


Wie oft? 

Die Häufigkeit der Einnahme richtet sich nach der Aktualität der Beschwerden. Bei sehr akuten Beschwerden kann das passende Arzneimittel zunächst stündlich eingenommen werden, am zweiten Tag alle zwei Stunden, anschließend 2 - 4 x täglich. Bei weniger heftigen Symptomen reicht meist die 2 - 4 x tägliche Einnahme. Ist die Arznei passend gewählt, erwarten wir nach wenigen Tagen, manchmal schon nach Stunden, eine Tendenz zur Besserung! 


Wann einnehmen? 

Zwischen der Einnahme der homöopathischen Arznei und einer Mahlzeit sollte ein Abstand von ca. zehn Minuten liegen, dabei ist es egal, ob die Gabe vor oder nach dem Essen erfolgt.

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