Allergien; Foto: © mkrberlin/fotolia
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Homöopathische Behandlung des Heuschnupfens

Dr. med. A. Wacker -

Für viele Betroffene beginnt die „Allergie- Saison“ nicht erst im Frühjahr; bereits im Dezember kann für Menschen, die unter einer Allergie gegen Haselpollen leiden, die Leidenszeit beginnen (wenn im Dezember die Temperaturen vergleichsweise hoch liegen, können Haselsträucher, übrigens auch Schneeglöckchen, bereits blühen!). Natürlich gibt es auch Geplagte, die ganzjährig unter „Heuschnupfen“ leiden, nämlich die so genannten „Hausstaub- Allergiker“. Die Hauptsaison für Heuschnupfen ist allerdings der Zeitraum von Frühjahr bis in den Sommer hinein.


Jenseits der Anwendung von Antihistaminika gibt es bewährte homöopathische Mittel zur Akutbehandlung. Zum Verständnis der Krankheit (medizinische Bezeichnung: allergische Rhino-Konjunktivitis) ist zu sagen, dass es sich hierbei um eine chronische Erkrankung handelt. Warum chronisch? Weil sie jedes Jahr wieder auftritt. Es ist also keine sporadische Erkrankung, sondern sie ist in der Disposition, der Konstitution eines Menschen verwurzelt. Sollten Sie den Heuschnupfens eigenständig homöopathische behandeln, kann es nicht um eine dauerhafte Heilung gehen, aber durchaus um eine wirksame Behandlung der akuten Beschwerden.


Die Beschwerden sind keineswegs bei allen Patienten gleich – wie stets in der Medizin. Zu den möglichen Symptomen gehören u.a.:

  • Niesen, vereinzelt bis mehrfach, anfallsartig oder gar ständig anhaltend
  • Fließschnupfen, laufende Nase
  • Verstopfte Nase
  • Trockene Nase mit Kribbeln, Kitzeln oder Jucken
  • Tränen der Augen
  • Jucken und Kribbeln der Augen
  • Schwellungen um die Augen oder im gesamten Gesicht
  • Jucken und Kribbeln im Mund, am Gaumen, im Rachen, im gesamten Hals, in den Atemwegen
  • Abgeschlagenheit, Müdigkeit, schlechtes Allgemeinbefinden
  • Abwechselndes Auftreten aller o.g. Beschwerden

Zusätzlich zu diesen regionalen, lokalisierten Beschwerden können Beschwerden in anderen Bereichen des Körpers auftreten, z. B. in den Atemwegen (bis hin zum Asthma bronchiale), auf der Haut (neurodermitisartigen Beschwerden), in den Gelenken etc. Eine erfolgreiche Selbstmedikation können Sie durchführen, wenn Sie Ihre Beschwerden genau beobachten sich eng an die Beschreibung der dazu passenden homöopathischen Arzneien halten.


Euphrasia, Augentrost

Das Tränen der Augen steht im Vordergrund der Beschwerden. Auffällig ist, dass die Tränenflüssigkeit aggressiv ist und die Haut reizt. Auch die Bindehaut des Auges kann entzündet sein. Die Augen sind also gereizt und gerötet, sie werden vom Augentrost „getröstet“ und beruhigt. Begleitend kann ein Fließschnupfen auftreten. Diese Absonderung ist jedoch nicht aggressiv, reizt die Haut unter der Nase also nicht. Der Patient ist lichtempfindlich, scheut das Sonnenlicht, hält sich aber trotzdem gerne an der frischen Luft auf, weil in der frischen Luft die Beschwerden meist gebessert werden.


Allium cepa, Küchenzwiebel
Sozusagen der „umgekehrte“ Fall von Euphrasia: Die Augen tränen, die Nase läuft, hierbei greift jedoch die Absonderung der Nase die Haut an. Daher ist die Haut unterhalb der Nase schnell gerötet und entzündet. Die Tränenflüssigkeit dagegen ist mild, reizt die Haut also nicht. Häufiges Niesen kann die Beschwerden begleiten. Besserung erfährt der Patient durch kühle Luft und im Freien.

Arsenicum album, Arsen

Diese Arznei ist angezeigt, wenn sowohl die Tränen als auch der Schnupfen aggressiv sind und die Haut reizen. Der Patient ist verfroren und sucht die Wärme, die seine Beschwerden lindert. Häufig kommt es zur Verschlimmerung in der Nacht; vom Gemüt her besteht Sorge um die Gesundheit, der Betroffene ist eher ruhelos. Pusatilla, Küchenschelle Die Absonderung aus der Nase ist gelblich oder gelblich- grün und milde. Die Augen jucken und brennen und können ebenfalls gelbliche Flüssigkeit absondern. Kaltes Abwaschen der Augen bringt Erleichterung. In geschlossenen Räumen ist die Nase eher verstopft, an der frischen Luft wird sie freier. Obwohl frische kühle Luft gut tut, ist Wind unangenehm, weil er die Augen zum Tränenfluss bringt (milde). Betroffene, insbesondere Kinder und Jugendliche können anlehnungs- und trostbedürftig sein.

Apis mellifica, Honigbiene
Hier fällt die deutliche Schwellung der Augenregion, evtl. des ganzen Gesichts auf. Die geschwollenen Partien sind gerötet und warm, Augen und Nase können brennen. Kaltes Abwaschen oder kalte Auflagen auf Augen / Gesicht bringen deutliche Erleichterung und Besserung.

Einnahme homöopathischer Arzneien


Welche Potenz? 

Wir empfehlen für die akute Behandlung die homöopathische Potenz D12. 


Wie viel? 

Eine einzelne Gabe des homöopathischen Arzneimittels besteht aus 3-5 Globuli, 5-10 Tropfen oder einer Tablette. 


Wie oft? 

Die Häufigkeit der Einnahme richtet sich nach der Aktualität der Beschwerden. Bei sehr akuten Beschwerden kann das passende Arzneimittel zunächst stündlich eingenommen werden, am zweiten Tag alle zwei Stunden, anschließend 2 - 4 x täglich. Bei weniger heftigen Symptomen reicht meist die 2 - 4 x tägliche Einnahme. Ist die Arznei passend gewählt, erwarten wir nach wenigen Tagen, manchmal schon nach Stunden, eine Tendenz zur Besserung! 


Wann einnehmen? 

Zwischen der Einnahme der homöopathischen Arznei und einer Mahlzeit sollte ein Abstand von ca. zehn Minuten liegen, dabei ist es egal, ob die Gabe vor oder nach dem Essen erfolgt.

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